Gottes Souveränität und Volkssouveränität
Die christlichen Parteien möchten in ihrer Politik verdeutlichen, dass Gott
souverän ist. Sie verwerfen also die Volkssouveränität, mit Folgen für die
aktuelle Politik.
- Heutzutage wird der Bürgermeister einer Gemeinde von der Königin
ernannt. Die Koalition diskutiert, ob sie das ändern möchte: Soll der
Gemeinderat oder gar die Bevölkerung den Bürgermeister wählen? Die
christlichen Parteien lehnen vor allem Letzteres ab, weil sie darin ein
Element von Volkssouveränität sehen. Aber ist denn die Ernennung durch
die Königin wirklich besser? In beiden Fällen sind es Menschen, die den
Bürgermeister in seinem Amt installieren; Gottes Souveränität bleibt
beiseite.
- Auch beim Referendum kommt Widerstand aus der Idee von Gottes
Souveränität. Doch gilt hier wiederum: wenn das Parlament ein Gesetz
beschliesst, bleibt es ein menschlicher Entscheid.
In beiden Fällen gilt also: wir haben keine Möglichkeit, einer menschlichen
Entscheidung aus dem Weg zu gehen. Gottes Souveränität muss sich anders
äussern: Wenn die Beteiligten sich unter Gottes Wort stellen und ins Gebet
gehen, können wir annehmen, dass Gott wirklich Einfluss nimmt.
© 20. Juni 1998, David Jansen.